Wie viel Bewegung braucht ein Hund?

Diese Frage kann man nicht allgemein beantworten. Trotzdem finde ich es wichtig, dass man als Hundehalter einen gewissen Anhaltspunkt hat. Was ist zu viel oder was zu wenig?

Relevante Faktoren
Es gibt mehrere Faktoren, die eine grosse Rolle spielen, ob ein Hund viel oder wenig Bewegung braucht. Einer der wichtigsten ist der Energielevel. Und nicht, wie sich wahrscheinlich viele jetzt gedacht haben, die Rasse oder Grösse des Hundes. Es gibt auf der einen Seite grosse Hunde, die eher träge und faul daherkommen und auf der anderen Seite kleine Hunde, die sehr aktiv und agil sind. Dies ist zum grössten Teil genetisch bedingt. Hat aber auch mit der Haltung zu tun. Also ob ein Hund eben viel oder wenig Bewegung erhält. 

Die Gesundheit 
Dann spielt die Gesundheit eine grosse Rolle. Hat ein Hund körperliche Einschränkungen und Schmerzen, leidet meist der Bewegungsdrang darunter. Oder geht ein Hund lahm oder hinkt gar, muss man dem gerecht werden und die Bewegungszeit kürzen.

Mit oder ohne (kurze) Leine
Der nächste Faktor ist, ob ein Hund seine Spaziergänge mit oder ohne Leine geniessen kann. Muss ein Hund immer an der kurzen Leine laufen, braucht er automatisch auch mehr Auslauf. Ein Hund der die meiste Zeit frei rennen kann, wird in der Regel automatisch mehr Kilometer abspulen als ein Hund der permanent an der kurzen Leine geführt wird. 

Was sind die Aktivitäten?

Und als letzter entscheidender Faktor kommt es darauf an, was der Hund während der Gassirunde tut. Rennt er die ganze Zeit einem Ball nach oder spielt intensiv mit Artgenossen, reduziert das die benötigte Auslaufzeit enorm. Läuft er im Schritt, trabt oder galoppiert er die meiste Zeit? Läuft der Hundehalter, joggt er oder fährt er mit dem Fahrrad? Auch das ist entscheidend, um die ungefähr benötigte Bewegungszeit eines Hundes einzuschätzen. 

Was sind jetzt also vernünftige Richtwerte?
Ein guter Richtwert liegt bei ungefähr 1.5h täglich. Diese eineinhalb Stunden kann man verschieden aufteilen. Zum Beispiel 30min am Morgen, 15min am Mittag, 30min am späteren Nachmittag und 15min vor dem zu Bett gehen. Oder 45min am Morgen, 30min am Nachmittag und 15min vor dem zu Bett gehen. 

Mehr ist immer besser
Natürlich ist mehr immer besser. Aber ein schlechtes Gewissen muss man auf jeden Fall nicht haben, wenn man mit seinem Hund auf die 1.5h täglich kommt. Natürlich gibt es auch eine Obergrenze. Wo diese liegt, ist schwierig zu sagen und sehr Hundabhängig. Aber ich denke, mehr als 3h pro Tag sollte nicht die Regel sein.

Goldene Mitte
Also liegt die goldene Mitte irgendwo zwischen 1.5h und 3h pro Tag. Falls es mal an einem Tag weniger oder mehr sein sollte, kann man dies am nächsten Tag ein wenig kompensieren. War man also wandern und dadurch länger unterwegs als gewohnt, empfehle ich Ihnen, es am nächsten Tag ein wenig ruhiger anzugehen. Ihr Vierbeiner wird es Ihnen danken. 

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Weshalb umfassendes Training Sinn macht.